Montag, 8. Juli 2013
Skandalüberfluss
NSA, Snowden, Mursi, San Francisco, Kanada, Gomez... Die Meldungen überschlagen sich immer mehr. Kaum jemand weiß, was er als erstes in der Zeitung lesen soll, und hat man sich über einen Standpunkt informiert, gibt es im Fernsehen schon die nächste Sondersendung und im Internet ein Newsupdate. Man hat das Gefühl, unsere schöne Welt gerät gerade etwas außer Kontrolle. Gut, in Ägypten ist es ja nichts neues und nicht bedenklich, schließlich ist das schön weit weg. Aber der Abhörskandal betrifft uns hier vor der Haustüre. Und so zeigen sich Politiker schwer betroffen und forderten Asyl für den Whistleblower Snowden, bis dieser enthüllt, dass selbst der BND mit in der Affäre steckt. Froh können wir sein, dass Russlands Präsident Putin, der den flüchtigen ehemaligen NSA-Mitarbeiter zur Zeit an seinem Flughafen sitzen hat, nicht auf Konfrontationskurs zu den USA gegangen ist und Snowden zu unausdenklichen Maßnahmen genutzt hat.Wie es nun weitergeht sei dahingestellt, vermutich so wie bisher, nur wissen nun alle, dass eventuell die Möglichkeit bestünde, dass sie gerade abgehört werden. Aber haben wir das nicht insgeheim schon immer geahnt? Jede neue Technik birgt diese Art von Möglichkeiten und Risiken, damit muss man wohl oder übel leben. Wer Fortschritt will, muss wohl auch mit den Machenschaften der Regierungen leben können. Edward Snowden wird wohl noch ein Stück auf dem Moskauer Flughafen verweilen müssen, bis sich die Gemüter beruhigt haben oder bis jemand bereit ist, ihn in eines der asylbietenden Länder ausfliegt. Nur sollte er aufpassen, welche Informationen er dort weitergibt, denn die Spürhunde der NSA sind überall.

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